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FilmWilliam WylerRomanHenry JamesOscarsOlivia de HavillandNew YorkPeter Elsholtz
Die Erbin (1949)
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Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel | Die Erbin |
Originaltitel | The Heiress |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1949 |
Länge | 114 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | William Wyler |
Drehbuch | Ruth Goetz, Augustus Goetz |
Produktion | William Wyler für Paramount Pictures |
Musik | Aaron Copland |
Kamera | Leo Tover |
Schnitt | William Hornbeck |
Besetzung | |
| |
Die Erbin (Originaltitel: The Heiress) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 1949 von Regisseur William Wyler. Er basiert auf dem Theaterstück The Heiress von Ruth und Augustus Goetz, das wiederum auf den Roman Washington Square von Henry James zurückgeht. Der Film wurde mit insgesamt vier Oscars ausgezeichnet, darunter einer für Hauptdarstellerin Olivia de Havilland.
Inhaltsverzeichnis
1 Handlung
2 Hintergrund
3 Synchronisation
4 Kritiken
5 Auszeichnungen
6 DVD-Veröffentlichung
7 Soundtrack
8 Literatur
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Handlung |
New York, Mitte des 19. Jahrhunderts: Die junge Catherine Sloper, einzige Tochter des wohlhabenden Arztes Dr. Austin Sloper, lebt als Mauerblümchen im Hause ihres Vaters ein tristes Dasein, ist besonders Fremden gegenüber extrem schüchtern. Sie besitzt ein beträchtliches Vermögen aus dem Nachlass der verstorbenen Mutter und wird nach dem Tode des Vaters auch dessen Erbe erhalten.
Der distanzierte Dr. Sloper kommt noch immer nicht über den Tod seiner Frau hinweg. In seiner Trauer vergleicht er seine Tochter Catherine immer wieder mit dem idealisierten Bild ihrer Mutter, die wegen ihrer Schönheit und Anmut stets bewundert wurde. Seiner Meinung nach fehlen Catherine diese Eigenschaften, er empfindet seine Tochter als hässliches Entlein. Da Dr. Sloper fürchtet, dass seine Tochter keinen Mann abbekommen könnte, holt er seine verwitwete Schwester Lavinia zu sich, die Catherine in Frauensachen erziehen und unterstützen soll.
Auf der Hochzeitsfeier ihrer Cousine Marian lernt Catherine den gutaussehenden und wortgewandten Morris Townsend kennen, der sie mit viel Aufmerksamkeit beschenkt. Catherine verliebt sich in den jungen Müßiggänger, der keinem Beruf nachgeht und von einem kleinen Erbe lebt. Ihr Vater ist von der Verbindung mit Morris ganz und gar nicht begeistert, nicht nur weil dieser wenig Vermögen hat, sondern vor allem, weil er ihn als Mitgiftjäger sieht, der es nur auf Catherines Vermögen abgesehen hat.
Catherine ist allerdings bereit sich gegen ihren Vater zu stellen, nachdem sie für sich herausgefunden hat, dass ihr Vater sie nicht liebt. Sie will gemeinsam mit Morris fliehen, auch wenn sie in diesem Falle von ihrem Vater enterbt würde, was sie Morris auch erzählt. Doch zu dem vereinbarten Fluchtzeitpunkt bei Nacht taucht Morris nicht auf, die wartende Catharine ist am Boden zerstört. Bald darauf verstirbt Dr. Sloper und hinterlässt Catherine sein gesamtes Vermögen.
Einige Jahre später taucht ein erfolgloser und abgebrannter Morris wieder vor Catharines Haus auf. Er gesteht ihr erneut seine Liebe, und Catharine geht scheinbar darauf ein. Er kehrt am Abend mit Gepäck zum Haus der Slopers zurück, um gemeinsam mit Catherine zu verreisen. Doch nun rächt sich Catherine an ihm, indem sie kaltblütig die Tür vor Morris verschließt. Während seine Klagen durch die Tür dringen, fragt Catherines Tante Lavinia sie, wie sie nur so grausam sein könne. Darauf antwortet Catherine, dass sie darin von „Meistern unterrichtet“ worden sei.
Hintergrund |
- Der Roman Washington Square von Henry James war im Jahre 1881 erschienen. Eng am Originaltext des Romans orientiert, verfasste das Ehepaar Ruth und Augustus Goetz 1947 das Bühnenstück The Heiress. Dieses wurde über ein Jahr erfolgreich am Broadway mit Wendy Hiller als Catherine und Basil Rathbone als Dr. Sloper aufgeführt.[1] Olivia de Havilland hatte das Stück gesehen und schlug William Wyler vor, mit ihr in der Hauptrolle eine Filmversion zu produzieren. Ruth und Augustus Goetz wurden ebenfalls beauftragt, das Drehbuch zu schreiben.
- Für die Rolle des Dr. Sloper wurde der britische Theaterstar Ralph Richardson verpflichtet, der diese Rolle zuvor schon am Londoner Theater gespielt hatte. Des Weiteren repräsentierte Betty Linley aus der orginialen Broadway-Besetzung von The Heiress ihre Rolle der Schwester Mrs. Montgomery auch im Film.[2]
- Die Dreharbeiten verliefen nicht ohne Ärgernisse zwischen den Darstellern. Montgomery Clift war ein überzeugter Method Actor (einer der ersten seiner Art in Hollywood) und schätzte die Schauspielkunst seiner nach klassischem Schauspiel ausgebildeten Mitdarsteller als gering ein. Für eine Szene des Filmes, in der er das klassische Lied Plaisir d’amour von Jean-Paul-Égide Martini singt, lernte er sogar extra Klavier spielen. Am Ende war Clift dennoch mit seiner Darbietung unzufrieden und stürmte erbittert aus der Kinopremiere.[3]
- Für die Szene, nachdem Catherine nachts vergeblich auf Morris gewartet hat und dann schweren Schrittes die Treppe hochsteigt, packte Regisseur Wyler Bücher in die Koffer, welche Catherine mit sich trug. Dadurch fiel De Havilland in dieser Szene das Gehen zwangsläufig schwer, was die Enttäuschung und Niedergeschlagenheit ihrer Figur noch untermalen sollte.[4]
- 1997 erschien mit Die Erbin vom Washington Square unter Regie von Agnieszka Holland eine erneute Verfilmung des Romanes von Henry James. Bereits Anfang der 1990er-Jahre hatten Tom Cruise und Mike Nichols über eine Verfilmung des Romanes nachgedacht. Als sie jedoch die Verfilmung von 1949 gesehen hatten, entschieden sie sich gegen ein Remake: Wylers Film sei so perfekt gewesen, dass man diesen nicht mehr hätte steigern können.[5]
Synchronisation |
Die deutschsprachige Synchronfassung entstand zur Kinopremiere 1950 bei Elite Film Franz Schroeder GmbH unter Leitung von Peter Elsholtz.[6]
Rolle | Schauspieler | Dt. Synchronstimme |
---|---|---|
Catherine Sloper | Olivia de Havilland | Antje Weisgerber |
Morris Townsend | Montgomery Clift | Paul Edwin Roth |
Dr. Austin Sloper | Ralph Richardson | Siegfried Schürenberg |
Tante Lavinia Penniman | Miriam Hopkins | Tatjana Sais |
Kritiken |
Obwohl Die Erbin brillante Kritiken erhielt, war der Film damals an den Kinokassen kein Erfolg.[5] Heute wird der Film bei Kritikern unumstritten positiv gewertet und gilt als Meisterwerk.[7][5]
„Intelligente und geschmackvolle Romanverfilmung, in der (neben adäquaten Partnern) Olivia de Havilland eine scharf konturierte, tief empfundene psychologische Charakterstudie bietet.“
„Mit psychologischer Eindringlichkeit schildert der Film das Schicksal eines reichen, jedoch äußerlich fast häßlichen Mädchens, das an der Kälte seines Vaters und an der Enttäuschung einer großen Liebe innerlich zugrunde zu gehen droht.“
Auszeichnungen |
Oscar 1950
- Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Olivia de Havilland
- Oscar in der Kategorie Bestes Szenenbild (Schwarzweiß) für John Meehan, Harry Horner und Emile Kuri
- Oscar in der Kategorie Bestes Kostümdesign für Edith Head und Gile Steele
- Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik (Drama/Komödie) für Aaron Copland
- Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Nebendarsteller (Ralph Richardson) und Beste Kamera
Golden Globe Award 1950
- Golden Globe in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin – Drama für Olivia de Havilland
- Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Miriam Hopkins)
Library of Congress
- Aufnahme in das National Film Registry 1996
DVD-Veröffentlichung |
Die Erbin . Universal 2006
Soundtrack |
Aaron Copland: The Heiress. Suite. Auf: Copland: Music For Films. BMG/RCA 1994, Tonträger-Nr. 09026 61699 2 – digitale Neueinspielung von Auszügen der Filmmusik durch das Saint Louis Symphony Orchestra unter der Leitung von Leonard Slatkin
Literatur |
Henry James: Washington Square. Roman (Originaltitel: Washington Square). Deutsch von Karl Ludwig Nicol. Vollständige Ausgabe. Deutscher Taschenbuch-Verlag (dtv), München 1998, 223 S., ISBN 3-423-08407-3
Weblinks |
Die Erbin in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise |
↑ IBDB
↑ IMDb Trivia
↑ IMDB Trivia
↑ IMDb Trivia
↑ abc Die Erbin bei TCM
↑ Die Erbin bei der Synchrondatenbank (Memento des Originals vom 15. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.synchrondatenbank.de
↑ The Heiress bei Rotten Tomatoes
↑ Die Erbin. In: Lexikon des internationalen Films. Zweitausendeins, abgerufen am 15. Januar 2017.
↑ Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 153/1950
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- William Wyler
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